27.05.2023 Exkursionsbericht
Artikel über den Ausflug ins Stasigefängnis Hohenschönhausen
Am Freitag, den 03.03.2023 waren der Geschichte Leistungskurs, geleitet von Hr. Peper, und der Geschichte Grundkurs, geleitet von Hr. Gatkowsky, auf einer Exkursion im Stasigefängnis Hohenschönhausen in Berlin. Diese Gedenkstätte setzt sich mit den Folgen politischer Verfolgung, Inhaftierung und Unterdrückung der kommunistischen Diktatur der DDR auseinander. Von April 1951 bis Januar 1990 wurde das Gefängnis für diese Zwecke genutzt. Danach ist es jedoch zu einer Gedenkstätte geworden um einen bedeutenden Teil der DDR Geschichte zu erhalten.
Die Exkursion begann nachmittags und wurde mit einer Dokumentation über die oppositionellen Gruppen, welche in Hohenschönhausen inhaftiert waren, eingeleitet. Danach wurde die Exkursionsgruppe von einem Historiker abgeholt und auf den Hof des Gefängnisses geführt. Dort wurde an einem Modell des Gebäudes und der Umgebung der Aufbau des Gefängnisses erklärt, wodurch ein erster Überblick über die Gedenkstätte gewonnen werden konnte.
Anschließend konnte die Gruppe die Gefängniszellen besichtigen. Zuerst wurde der Kellerbereich vorgestellt, welchen die Inhaftierten früher selbst als „U-bot“ bezeichneten, da sie in ihrer Haft in diesen Zellen Tage bis Monate lang kein Sonnenlicht zu sehen bekamen und die Zelle auch nur für ein Verhör verlassen durften. Wir haben erfahren, dass dort teilweise acht Personen in einer Zelle leben mussten, die nur für zwei Personen ausgelegt war oder, dass es Stehzellen gab, um die Inhaftierten so der Folter auszusetzen. Des Weiteren wurden die sie oft mehrere Stunden lang verhört, wobei diverse Manipulationsmethoden genutzt wurden, um die Psyche der Menschen zu brechen.
Danach ging es für die Exkursionsgruppe in das erste Stockwerk des Gebäudes. Dort befanden sich weitere Zellen, welche vergleichsweise humaner ausgestattet waren. Nach Stalins Tod, im März 1953, wurden die Insassen dort unter verbesserten Bedingungen festgehalten. Die Gefangenen hatten dort Einzelzellen und wurden teilweise monatelang ohne jegliche sozialen Kontakte in Einzelhaft festgehalten. Dies war eine weitere Methode der psychologischen Kriegsführung, um die Menschen zu Aussagen, bzw. Falschaussagen, zu bewegen um sie anschließend verurteilen zu können. Des Weiteren konnte man in diesem Stockwerk auch ein Transportauto betrachten, welches damals genutzt wurde, um Menschen abzufangen und zu dem Gefängnis zu transportieren.
Zum Ende der Führung ging es noch ein Stockwerk nach oben zu den Verhörräumen, in denen die Insassen täglich verhört wurden. Dort wurde der Gruppe erklärt, wie damals ein Verhör abgelaufen ist und wie die Verhörenden Druck auf die Insassen ausgeübt haben. Die Gefangenen wurden immer von demselben Verhörer befragt, um eine emotionale Bindung zu den Gefangenen aufzubauen und Vertrauen zu schaffen.
Zusammenfassend war die Exkursion ins Stasigefängnis Hohenschönhausen eine äußerst interessante und lehrreiche Erfahrung, sowohl für die Gruppe als auch für die Lehrkräfte. Es wurden von den Schülern zahlreiche Fragen gestellt und so immer mehr Neugier geweckt. Dadurch entstand sowohl bei dem Historiker, der die Führung geleitet hat, als auch bei den Lehrern und Schülern eine angenehme Atmosphäre, wodurch die Exkursion für alle Beteiligten zu einer gelungenen schulischen Aktivität wurde.
Quelle: Herr Gatkowsky, 03,03,2023 – STASI Gefängnis Hohenschönhausen – Berlin
Quelle: Herr Gatkowsky, 03,03,2023 – STASI Gefängnis Hohenschönhausen – Berlin